Frau steht vor einer Displaywand, welche die aktuelle Börsenkurse zeigt

Investieren   |   09.12.2020

Die fünf häufigsten Fehler von Privatanlegern bei der Kapitalanlage

Börsenweisheiten gibt es reichlich. Anleger sollten diese nicht unbesehen für die private Kapitalanlage befolgen. Typische Fehler und wie man sie vermeiden kann.

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André Kostolany riet Zeit seines Lebens dazu, Aktien zu kaufen und sich dann schlafen zu legen. Die Botschaft: Turbulenzen in Ruhe aussitzen, langfristig betrachtet lassen sich mit Aktien gute Renditen erzielen. Ein anderer bekannter Börsenspruch, „The trend is your friend“, gibt den Rat, kurz- und mittelfristige Entwicklungen für den Ein- oder Ausstieg an den Börsen zu nutzen, um Extra-Erträge zu erwirtschaften. Die Liste ließe sich problemlos um weitere Beispiele erweitern.

Zwar liegt in fast jeder Börsenweisheit ein wahrer Kern. Privatanleger können diesen grundsätzlich für die Geldanlage nutzen – vorausgesetzt, sie verfügen über ausreichende Kenntnisse, Erfahrungen und entscheiden rational. In der Realität jedoch werden eigene Kenntnisse überschätzt, Anlageentscheidungen gerade nicht rational getroffen und so die Performance des eigenen Portfolios unnötig verschlechtert (mehr dazu in unserem Beitrag „Behavioral Finance ein Weg zum besseren Anlegen“). Im Folgenden stellen wir die fünf häufigsten Fehler vor.

1. Der Home Bias

Privatanleger neigen dazu, überproportional an ihren Heimatmärkten zu investieren. Die Folge: Anleger sind zu wenig über unterschiedliche Regionen diversifiziert und deutlich stärker lokal oder regional bedingten Kursschwankungen einzelner Titel ausgesetzt. Damit gehen sie höhere Risiken ein als ein Investor, der eine globale, breite Streuung seines Anlagevermögens vornimmt. Auch die Chancen werden geschmälert. Denn ggf. verpassen Anleger mit einem Home Bias Renditemöglichkeiten in wachstumsstarken Regionen, wie zum Beispiel in Schwellenländern oder den USA.

2. Der Dispositionseffekt

Auffällig ist, dass viele Anleger solche Aktien, mit denen sie Verluste machen, zu spät verkaufen. Bei Gewinnen hingegen besteht die Tendenz, sie nach dem Motto „sicher ist sicher“ schnell zu realisieren, oftmals zu früh. Der Dispositionseffekt besagt, dass Anleger den Ärger über realisierte Verluste als deutlich größer empfinden als die Freude über realisierte Gewinne. Als Folge werden Wertpapiere, die Gewinn erzielt haben, verkauft und Verlustbringer im Portfolio behalten.

3. Der Herdentrieb

Folgen Anleger der Masse der Investoren am Markt, so spricht man vom Herdentrieb. Dabei achten Anleger stärker darauf, was andere Marktteilnehmer tun, als deren Handeln zu hinterfragen oder sich anzusehen, ob dieses fundamental begründet ist. Dieses emotional geprägte Verhalten mündet immer wieder in mitunter stark übertriebenen Kursschwankungen, Spekulationsblasen oder Panikverkäufen. Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Boom der Technologiewerte zum Jahrtausendwechsel. Viele Anleger investierten, weil andere von Anlageerfolgen schwärmten, die Medien voller Erfolgsmeldungen waren, und trieben die Kurse so weiter nach oben. Am Ende platzte die Blase und Anleger haben zu Tiefstpreisen verkauft.

4. Zu viel Handelsaktivität

Angesichts historisch niedriger Zinsen sind die Kosten der Kapitalanlage mehr denn je ein wesentlicher Faktor für den Anlageerfolg. Die Neigung von Privatanlegern, die eigene Kompetenz zu überschätzen und ihr Portfolio durch zu häufiges Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren zu optimieren, kann so die Rendite des Portfolios spürbar reduzieren. Das heißt nicht, auf notwendige Adjustierungen im Portfolio zu verzichten. Es bedeutet allerdings, stärker zu hinterfragen, ob der Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers tatsächlich geboten ist und wie die damit verbundenen Handelskosten reduziert werden können.

5. Falscher Glaube an Diversifikation

Vielen Anlegern ist die hohe Bedeutung einer breiten Vermögensstreuung bewusst. Vor diesem Hintergrund investieren sie gern in passive Anlageinstrumente, welche die weltweiten Aktienmärkte abdecken sollen. So zum Beispiel in den MSCI World Index. Allein der Name suggeriert ein weltweites Engagement. Tatsächlich jedoch ist dem nicht ganz so. Dies zeigt ein Blick auf die Länderallokation und deren Gewichtung. So umfasst der MSCI World zwar über 1.600 Aktientitel aus 23 Ländern, aber über 1.000 Unternehmen (rd. 65 Prozent) kommen aus den USA. Hinzu kommt die fehlende Berücksichtigung der Schwellenländer. Die Folge: Den Anspruch, weltweit breit diversifiziert investiert zu sein, erfüllt der MSCI World nur eingeschränkt.

Wie Allvest hilft, Fehler zu vermeiden

Solche Fehler können vermieden werden, wenn Anleger mit einem professionellen Partner zusammenarbeiten, der vor allem folgende Eigenschaften mitbringt:     

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